Was soll ich sagen, der Tag war sehr ereignislos. Viel Weg, Weg und nochmal Weg. Die ganze Zeit ohne Vegetation ohne Schatten in der prallen Sonne. War schon heftig.
Vorbei an einer hübschen Rose am Weinstock und danach war der Himmel so dunkel von einer Regenwolke, aber das Kornfeld noch Sonnenbeleuchtet, ein Foto zum an die Wand hängen, hätte man es mit einer vernünftigen Kamera gemacht.
Schafe kauen übrigens so laut das man meinen könnte es würde regnen.
Irgendwo an diesem Punkt habe ich meine Kopfhörer wiedergefunden 🎉, einen wunderschönen Schmetterling am WEG und hier musste ich dann in Spotify eine Band wieder freischalten, die ich seit Jahren gesperrt hatte, weil sie mir nur noch auf die Nerven gingen. Aber nach den Jesus Freaks gestern war heute Onkelz – Kirche dran. Das habe ich auch, vermeintlich ganz alleine, laut mitgesungen .. bis an der einen uneinnehmbaren Stelle eine Spanierin Pause macht, deutlich amüsiert und fragte was ich denn singe *so what* „some german stupid music to get my mind free“..
Um 10:40Uhr nach 14km angekommen in einer Stadt mit einer mords beeindruckenden Kirche, die wie immer geschlossen hatte ABER diesmal um 12:00 Uhr geöffnet HÄTTE. Nur um ne Kirche von innen zu sehen über ne Stunde warten. Nein, Buen Camino.
Irgendwo nach der Stadt und bei dem Blick auf die nächste Stadt wurde mir klar: Dem einzigen Jesus, den ich heute begegnen möchte, wird an einer Rezeption arbeiten.
Also einen „Gönn mir“ Tag eingelegt und hab ein Hotelzimmer genommen, Bett, Toilette und Dusche ganz für mich alleine.
„Jesus“ war so nett, spitzen Rezeptionist!, nachdem er mir erzählt hatte ich hätte Ähnlichkeit mit einem Spieler von Manchester United (Fußball Fans vor, wem sehe ich ähnlich?) hat er mir dann noch versucht, auf Deutsch, die mittels Google Translator übersetzten Beschriftung vom Fahrstuhl vorzulesen.
Auf einem der Bilder ist dann auch mal mein Pilgerpass zu sehen, vielleicht ist das ja auch von Interesse.
Aus Protest keine Klamotten gewaschen. Ich dachte mir „Scheiß drauf, einmal geht es ohne waschen“ Die wirklich wichtigen Sachen habe ich ja drei mal.
Das Essen war gut. Auswahl aus sieben Vorspeisen. Ich glaube sechs oder sieben Hauptgerichteny
Und dieses kleine Dorf, was so hübsch aussieht auf dem Foto am Berg, hat zwei Kirchen.
Warum hat so ein Dorf zwei Kirchen? Nicht klein, relativ gleich alt!
Interessant ist auch das Vertrauen in andere Pilgerer weil man lässt den Rucksack wirklich großteils einfach stehen. Mit Sicherheit wird es hier und da mal nen schwarzes Schaf geben, aber ich glaube die Diebstähle sind sehr sehr selten. Und gefühlt, zumindest in der Land Bevölkerung, währe das aller allerletzte, was ein Spanier machen würde, einen Pilgerer zu bestehlen.
PS: auf meinen Ausweiss, von 2019, ist kein Geschlecht hinterlegt.
Werde fürs Auge lesbar, noch per NFC, könnt ihr das mal auf euren nachschauen?!