Mein Name ist Robin und das ist meine Geschichte:

Beginnen wir mit dem ältesten Teil meiner Geschichte, der Geburt ... irgendwann im September der späten 70iger kam ich mit 3600g und 54cm auf die Welt ... und die holprige Reise begann.

Über viele Jahre war ich ein echter Goldjunge mit wallendem Haar der öfter die Frage "Bist du ein Junge oder ein Mädchen" hören musste als ihm lieb war (Es war eine Zeit bevor diese Frage illegal wurde und man 216 Geschlechter haben konnte).
Großteils wohl eine gute Zeit, ich kann mich an nichts (schlechtes) erinnern, bis auf die kleinen Momentaufnahmen die durchblitzen. 
Der Keller mit Theke, mein Zimmer, die Treppe nach oben, das Zimmer meiner Schwester hinter der Falttür, die Biene Maja Platte die ich so oft hintereinander hörte bis meine Schwester sie mir wegnahm *g*, der Schallplattenspieler auf dessen Nadel ich irgendwann ein Schlumpf setzte und dadurch war der Druck so hoch das die Platte zerstört wurde.

Mein erstes Bild als Baby nach der Geburt
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Nach Jahren des flirtens aus der Sportkarre mit dem anderen Geschlecht, gab es Jahre die es nicht so goldig mit mir meinten, immer nett, aber ... ach, seht selbst.

Ach so, die Friese rechts hat 'nen Copyright, versucht erst gar nicht sie zu kopieren!

Wir bewegen uns langsam auf ein paar andere Jahre zu. Die Bilder mit der Manta-Frisur sind die letzten unbeschwerten die mir bekannt sind.

Das Bild mit dem Halloween Shirt ist von einer Schulfreizeit auf Langeoog. Weil mir tierisch langweilig war, hab ich einfach mal 2 Tage nicht gesprochen. In dieser Freizeit habe ich meinen ersten und bisher letzten Bernstein gefunden und Daniela G. geschenkt.
Ob sie ihn noch hat?
Nach Langeoog weiß ich nicht mehr viel, auch bin ich mir in den Jahren nicht sicher.. war es DAS Jahr oder war es ein Jahr später?

Bis hierher ein normales Leben, mit normalen Problemen, Leidenschaften, Schule ... der ganz normale Wahnsinn der das Leben eines Kindes und Jugendlichen bestimmt.

Schönen Gruß an die ehemalige Realschule Vlotho, an meine Lehrer, vor allem Herrn Dreier, heute weiß ich dass Sie mein bester Lehrer waren.
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Die andere Zeit, die Vollbremsung mit dem Gesicht auf dem Asphalt, Diagnose Knochenkrebs Weihnachten 1993 *Merry X-Mas*

Ich erinnere nicht an viel aus der Zeit, ich vermute, dass ich vieles verdrängt habe.
Die Wochen während ich Chemo hatten waren schlecht, aber meine Familie und Freunden waren da. Ich erinnere mich an viele Wochenenden voller Battletech, Sandwiches, Kakao und meinen Rollstuhl. Die Namen der Zeit sind: Nils, Marco, Lars, Thorsten, Sascha (Walter), Dennis, ... falls ich wen vergessen habe, sorry.

Es ging mir, zurückblickend, meist gut.

Was damals einfach da war und heute dunkle Erinnerungen sind, sind beispielsweise die an Leukämie erkrankten Babys die mit auf der Station waren, ich denke, ich muss das nicht weiter ausführen.


Das Schlimmste für mich war am Anfang der Chemo der Haarausfall. Man stelle sich vor, ich würde immer noch mit der Friese von oben rumlaufen!

Das Kopftuch war auf meinem eigenen Mist gewachsen, die anderen trugen alle irgendwelche Baseballcaps.
Und doch war der Haarausfall tatsächlich das Einfachste. Die ersten Chemos steckte der Körper so weg, kein Erbrechen, Haare fest, bissel Infusion und gut ist. Wie gesagt die Ersten, Später wo der Körper schon richtig runtergearbeitet war, hingen manche Medikamente nicht mal richtig dran und man hing über der Nierenschale. Blutwerte, ständige Kontrollen, die Pfleger und Schwestern waren großartig. Zum Beispiel Ludger, ein Bär von Mann, eine Samftpfote ohnegleichen.
Bei der vorletzten Chemo bin ich in Tränen ausgebrochen, ich weiß nicht mehr ob es die Freude war das es jetzt bald alles vorbei ist, oder was anderes. Jedenfalls musste das Anlegen der Nadel verlegt werden, da es nicht möglich war.

Im Verlauf der Chemo wurde dann irgendwann klar, dass mein Knie nicht erhalten werden kann. Die Optionen die mir gegeben wurden: Versteifung des Knies, Umkehrplastik (der Fuß wird zum Knie, der Unterschenkel zum Oberschenken) und Amputation.
Ein weiterer Schock der im Nachhinein aber nicht so schlimm war, die Entscheidung fiel auf "Versteifung".

Ein paar schöne "Dinge" gab es aber im Krankenhaus auch. Die Zeit, die ich auf der Orthopädie lag z.B., dort lernte ich Jolanta B. kennen, sie hatte einen gutartigen Tumor der das Wachstum störte, dadurch war ihr rechtes Bein 20cm kürzer. Wir quatschen nächtelang bis die Schwestern uns aus dem Zimmer des anderen geworfen hatten. Zum Glück waren die Zimmer über die Toilette miteinander verbunden, so quatsche man weiter, mehr nicht, es war einfach schön.
Irgendwann schenkte sie mir einen Ring zur Erinnerung. Ich hob ihn viele Jahre auf. Doch irgendwann war neben der Telefonnummer auch der Ring weg. Ein durchsichtiger / lila Plastikring, nach oben größer werdend. Sie hatte das Lied von Balu der Bär "Probier's mal mit Gemütlichkeit" auf dem Anrufbeantworter.

Oder, dass man irgendwann auch die Kellergeschosse kennt, wo die Bettenwaschanlage steht und die Gänge rüber in die Hörsäle der Uni, wo ich zweimal an einer Vorlesung teilnehmen durfte.

Und das man die Angestellten Cola-Automaten kennt, die deutlich billiger waren als die "Gäste" Versionen.

Nach einer Metastase in der Lunge und meinem Aufenthalt in Heidelberg, eine Stadt die ich seither liebe, lebte ich quasi 17 Jahre Problemlos.
17 Jahre war ich ohne Angst und "unsterblich", der Krebs war besiegt, das Bein
"zusammengetackert" und so ging es weiter immer weiter.

Ich glaube viele bewunderten, dass ich tatsächlich meist sehr positiv war. Es war eine Krankheit, da ging man durch und weiter gehts. By the way, es "lohnt" sich zur Zeit der Konfirmation krank zu sein ... Junge hatte ich 'ne Kohle eingestrichen!
Das hier ist die kurze Zusammenfassung der Jahre 1996 bis 2009. Mal schauen was mir dazu noch Kurzes einfällt und mal in Bildern suchen. 
Ich weiß das ich auf der AGS war und an Alkohol, Österreich und meine Autos erinnere ich mich und ans kiffen, schönen Gruß an Frau "Weißwein schmeckt aus dem Kühlschrank am besten", danke für die Zeit!

Leben geschah, Freundinnen kamen, Freunde gingen, man ging zusammen einen Weg, wurde verlassen oder verließ, Autos, Disco, Arbeit in einer kleinen EDV-Bude, bis zu dem Tag wo ich als letzter Angestellter gekündigt wurde, einmal heiraten.

Angefangen anstatt in der EDV an Autos zu arbeiten, nur kurz, als Übergang ..

2009 dann etwas neues, eine Lungenentzündung mit Lungenembolie aufgrund einer Venentrombose. Kann man überleben, muss man aber nicht. 2 Wochen Bettruhe in der Klinik bis endlich die maßangefertigten Strümpfe da waren. Normale passen natürlich nicht da mein rechts Bein total aus der Form ist im Vergleich zu "normalen" Beinen. Jetzt noch den Gerinnungswert passend einstellen, kann man alles nicht gebrauchen. Irgendwann passte dann alles. Aber Herford machte noch einen totalen Affentanz es könnte der Krebs wieder da sein, weil sie in einer Untersuchung die Bilder nicht richtig auswerten konnten. Am liebsten hätten sie in einer OP selber nachgesehen. Mittelfinger hoch! Termin in Münster: "Alles gut, die haben keine Ahnung und sollen die Finger davon lassen!" Puuuh, DANKE!
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Und doch kam irgendwie, irgendwann der "erste-Bein-Rückschlag", die alte Operationsmethode hat 17 Jahre gehalten. Laut Aussage meines Arztes war ich Rekordhalter, bei vielen ist es nach 3-5 Jahren auseinandergebrochen

Eine Welt brach zusammen, wie ein Kartenhaus. Dass erste Mal kam das Bewusstsein "geheilt heißt nicht gesund". Die "Unsterblichkeit" bekam Risse und ich musste mich wieder entscheiden.

Dann kam die Frage auf ob wieder mit "Versteifung" oder mit Knie.

Mit Knie, eine Option die ich für immer gestrichen hatte, weil ich nie drüber nachdenken musste, die erste OP war in meinem Kopf ja für immer. Auf einmal war die Frage wieder da.

Aber weil ich keine Probleme ohne Knie hatte und ich möglichst schnell einfach weiter machen wollte hieß die Option "kein Knie, geht schneller".

Okay, einmal neu, neue Technik, die sollte 15 Jahre halten, ich rechnete mir aus "erste Methode 3-5 Jahre, hielt bei mir 17 Jahre, ergibt grob nach der Rechnung 40 Jahre Ruhe, kann ich mit leben".

Operiert, alles gut, weiter gehts im Leben ... einmal ist keinmal, wir schreiben das Jahr 2009.

.. 10 Jahre später wacht man auf, hat eine neue Frau, - Hallo Sandra zum Zweiten - verlässt die Autobranche und wird "Haustechniker" in den Asylheimen der Stadt.

Zurückblickend auf den Haustechnikerjob war mein größter Feind die Tatsache, dass ich für vernünftige Instandsetzungen und Reparaturen kein Geld bekam und immer nur billigst, billigst, billigst alle Zimmer und Teile hinpfuschen musste. Man lernte hier und da diverse Tricks um 1-2€ mehr ausgeben zu können. Die Bewohner waren großartig, wo ich konnte half ich ihnen, wenn ich mal Not hatte kamen sie mir immer zur Hilfe. Ja, natürlich nicht ALLE, aber immer welche! Egal ob aus Eritrea, Mazedonien oder aus dem Libanon. Die schlimmste Erfahrung der Hausmeisterzeit war wie ein Bewohner mit Zuckerschock röchelnd, aber ansonsten reglos auf dem Bett lag und der Notarzt ihn behandelte.

Er hat überlebt.

Die schönsten Momente, waren die Speisen die ich mit den Bewohnern gegessen oder sogar gekocht habe :) Danke für das Fladenbrot Rezept Hussein!

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Es wurde das Jahr 2014, ich hatte ein neues Hobby, Paintball. Und wir renovierten die Wohnung ... es kam eher einem halben Abriss gleich.

Während der Baustelle stellte ich fest dass mein Bein sich an einer Stelle dreht, wo es sich nicht drehen sollte. Aufmerksame Leser erinnern sich an "wieder versteift", einmal Röntgen, zweimal Münster, beim ersten Mal 'ne Fehldiagnose, und beim zweiten Mal die Sicherheit dass wieder etwas lose ist.

Und täglich grüßt das Murmeltier, eine Welt stürzte ein, wie ein Kartenhaus, wir kennen es, es kam die nächste OP, zuerst war ein "Bau das wieder zusammen und gut ist" wie beim letzten Mal geplant, doch daraus wurde die zweite echte Odyssee in meinem Leben.

Nach längerer Planung kam irgendwann einmal der Tag der Durchführung der OP, die Standardfrage: Mit Knie, ohne Knie? Wie schon letztes Mal entschied ich für mehr Geschwindigkeit, ohne Knie, weiter muss es gehen, lange Heilungszeiten und neu laufen lernen, gibts nicht.

Es lief alles wieder auf Automatikmodus, Emotionen möglichst abschalten.

Am Tag der OP gibt es lustige Medikamente die einen „Egal“ machen sollen, leider bin ich wohl so dran gewöhnt, oder so aufgeladen, dass die normale Dosierung nichts mehr bringt.

Schlafen

Keine Ahnung wie viele Stunden später, Aufwachraum, ein Mensch in grün teilt mir mit, alles gut gelaufen…

Schlafen

Auf der Intensivstation teilte mir ein Mensch in grün mit ich müsse mal zum Kardiologen, mein Herzbild sieht auf den Monitoren nicht normal aus. Und leider musste die gesamte Knochenprothese entfernt werden da sich auf dem Metall eine Entzündung festgesetzt hatte, es wurden lange Metallstangen mit Antibiotika eingesetzt. „...alles gut gelaufen ..“ schallte es in meinem Kopf noch nach.

Ich hatte noch mein Bein, wenn auch zur Zeit „entkernt“. Mir wurden Antibiotikabomben en masse gegeben, "Vanco" und "Roze"-irgendwas, Schläuche hier und da wo man sie nicht haben will. Irgendwann kam das erste Aufstehen. Auftreten mit den Stangen geht natürlich nicht, da ist nichts von fest, die halten nur Platz und geben Medikamente ab.

Da war doch was mit dem Herzen und „alles ist gut gelaufen“?

Zwei Wochen später durfte ich erst einmal nach Hause. Zuhause, egal in welchem Zustand, es hilft immer Zuhause zu sein!
Nach insgesamt 6 Wochen Verheilungszeit ging es in die nächste Planung, ein Knie würde durch die Bewegung die Bakterien besser auf natürliche Art weg transportieren. Das hört sich gut an! Mit Knie! Nach 26 Jahren mit Knie, wie werde ich es bewegen könne, damals hieß es „zu wenig Gewebe, geht nicht“, und heute, mit Knie.

Nachdem ich den netten Leuten in grün mitgeteilt habe dass die OP NICHT „gut gelaufen“ ist und ich bitte nicht angelogen werden will, wenn ich nach der OP aufwache „Wir sind ja nur für die Narkose zuständig und da war alles gut gelaufen .. blaaaaaa“ war auch denen klar, dass ich nach der OP, wenn überhaupt eine Aussage haben will, wie die orthopädische Operation gelaufen ist. Wenn ich aufwache, haben die Anästhesisten einen guten Job gemacht, wenn nicht, dürfte es zumindest mir dann auch egal sein.
Es kam der Tag der Operation 2 am Bein, über Gefahren, Risiken, Amputation, Tod … alles ist möglich, wie jedes Mal, die Aufregung glich mehr dem Weg auf die Schlachtbank.

Schlafen

Ich wachte auf und ein Mensch in grün sagte mir die OP ist perfekt verlaufen.
„Perfekt verlaufen“ welch netten Worte, mein Gehirn konnte sie nicht verarbeiten, nach dem ganzen Scheiß vom letzten Mal, jetzt perfekt? Ich glaubte es nicht … Schlafen ...  aber:

Es wurde ein Knie eingebaut, Gewebe war genug da, keine Hauttransplantation um die Wunde zu schließen, die Verheilung lief gut, nach 2 Wochen durfte ich nach Hause.

Einmal ein und ausatmen.

Da war ja noch das Herz, der Muskel der einen am Leben hält. Es ist ein merkwürdiges Gefühl,  wenn man weiß, dass der irgendwie kaputt ist. Das Herzzentrum ist ja nicht weit weg, dort ging es mit diversen Untersuchungen weiter. Bei der Herzkatheteruntersuchung hätte ich beinahe in den Saal gekotzt, weil ich mein eigenes Herz live auf einem Monitor schlagen sehen konnte. Ultraschall, MRT und nach all den Untersuchungen stand fest, dass mein Herz noch eine Kontraktion von 28% machte (normal sind 55-65%) vergrößert ist und einen AV-Block vorliegt. Dabei kommt das Signal bei der linken Kammer nicht mehr an. Es gab Medikamente um zu schauen ob es sich damit bessert und eine Weste, die man als externer Defi trägt, wenn das Herz stehen bleibt. Was war das alles eine Schieße, gebracht hat es nix.
Ich hasste die eine Schwester auf der Station, wie ich noch nie eine Person vorher gehasst habe. Diese "Domina" wollte mich festhalten, obwohl der Chefarzt sagte ich könne für das Wochenende die Station verlassen "Dann müssen sie sich neu einweisen lassen, ich bin dafür verantwortlich."  *rumgezeter und gekeife* 
Ich war trotzdem Zuhause.
Das Herz blieb bei 28%, ein Schrittmacher mit Defi musste eingebaut werden eine Herz OP (mehr oder minder, im Kopf ist das schon was schlimmes … es war ja „nur“ ne Schrittmacher-OP).
Auch diese OP verlief gut, kuscheln ist doof geworden da dort in der Ecke genau der Schrittmacher sitzt, ansonsten ist alles gut.

Es gab Physiotherapie. Bein bewegen, erst passiv, dann aktiv. Ich konnte das Knie bewegen, beide Richtungen und so gesehen nicht zu knapp. Es lief wie ein Wunder, ich weiß nicht wann ich die Unterarmgehstützen in die Ecke geworfen habe, ich glaube es war im Urlaub.
Auf dem Flughafen musste die Begleitung noch alles alleine schleppen, 2 Koffer und Handgepäck und ich nur meine Krücken.

Es folgten zum Glück viele Urlaube mit Begleitung und Hund, auf Ibiza, im Wohnmobil, in Frankreich, Côte d'Azur, an der Atlantikküste, in der Normandie, in Österreich, auf Sylt, ... so ging es neben der lästigen Arbeit zum Glück mit dem Energietanken. Ich lebte von Urlaub zu Urlaub, mein Arbeitgeber wollte mich unbedingt zu einem Lehrgang schicken um einen "echten Verwaltungsangestellten" aus mir zu machen, der vielseitiger einsetzbar ist. Soweit, so nett gemeint, ich sah den Lehrgang als Lebenszeitverschwendung, die mich nur eins kostet, das Wertvollste was ich habe, Zeit!

Etwas abseits von diversen Krankheiten und Rückschlägen im Leben waren wir 2017 im Urlaub und machten auf dem Rückweg in meiner Lieblingsstadt Heidelberg einen Stopp und ich kaufte zwei neue Hosen, Größe 38. Wie man auf manchen Bildern erkennt habe ich im Laufe der Zeit ein "wenig" zugenommen. Diese Größe 38 Hosen habe ich niemals getragen, ich habe sofort mit einer Diät angefangen und habe nur noch konsequent 1300kcal am Tag zu mir genommen. Auf diese Art purzelten die Pfunde, dass ich nicht hinterher kam neue Klamotten zu kaufen und verlor flockige 35kg. Aus XXL wurde M, Hosen haben jetzt die Größe 28, Slim Fit, etwas wo ich mir tatsächlich selbst applaudiere! 
Aber, ich tat es nicht wegen meiner Gesundheit, ich fand mich sche.... nicht schön. Der Gesundheit hat es zudem sehr gut getan.

Ich fand ein neues Hobby, Fahrradfahren ... 2 Jahre, 1800km. Ich wollte mehr, aber bei Regen ist alles Doof.

Schon damals war ich laut am Überlegen den Jakobsweg zu gehen, doch habe ich ein Veto gelten lassen und habe es verworfen.

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Und plötzlich 2019 *bääm*, mit einem großen Knall. Zum Glück für Stella auf Sylt nicht so groß. Im letzten Urlaub 2018 mit Frau und Hund wusste ich eigentlich schon das irgendetwas kaputt ist, man, also ich, hofft, dass es nur was "kleines" ist, eine Wassereinlagerung oder so. Aber ich lief doch schon sehr merkwürdig und auch sehr ungerne, trotzdem habe ich die Dünentreppe mit 97 Stufen im Wechselschritt geschafft. Nach einem viertel Jahrhundert ohne Knie ging ich im Wechselschritt Treppen! (Ja, ich bin blöd)

Wieder Zuhause stand dann der Gang zum Hausarzt an, da ein Hausarzt ungleich Orthopäde ist ging es mit Beziehung am gleichen Tag nach Bielefeld (Danke Schwiegermama), kurz zusammengefasst ergab die Untersuchung ein „Oh, oh, oh, oh, oh ... das sieht nicht so doll aus, oh, oh ...“.

Verdammt, das ist genau das was ich nicht hören wollte. Aber, "die haben ja alle keine Ahnung", also einen Termin in Essen gemacht, dort sitzt mein „Haus“Orthopäde.
Dr. Hardes (mittlerweile Prof.) kenne ich seit seinem Studium in Münster und ab OP Nr. 2 war er immer dabei. Er kennt also meinen Körper und besonders mein Bein - dem Mann schenke ich mein volles Vertrauen.

Leider konnte auch er nur bestätigen dass die Knochenprothese sich aus dem Unterschenkel wieder gelöst hat. Diverse Ängste aus 2014 kommen wieder, das Gehirn geht in den Emergency Shutdown und alles läuft nur noch automatisiert ab um nicht zusammen zu brechen, aber man funktioniert. Genug Erfahrung habe ich ja, leider.

Eine Welt stürzte ... blablabla ... okay, Termin machen, wir haben doch keine Zeit!

Leider ist der Terminplan in Essen sehr voll, da das Team einen Haufen Patienten aus Münster mitgenommen hat. Ich finde eine gute Patientenbindung zeigt, die Qualität seiner Arbeit und die seines Teams. Der Hersteller muss die OP planen (sowas wird mittlerweile extern gemacht, da der Hersteller der „Ersatzteile“ am besten weiß, wie welches Teil einzusetzen ist).
Nach zwei Wochen kam der Anruf, Termin am 21.02. ... so bereitete ich mich irgendwie innerlich darauf vor, dachte ich, dachten Teile von euch, dachte die Welt, aber…

... länge Zeit quälte mich ab und zu meine Galle, zu fettiges Essen, zu viel gegessen und schon war die Nacht für mich gelaufen und ich saß / lag mit Schmerzen auf der Toilette, ein drücken im Oberbauch und es war als ob es einem hochkommt.
Eines Nachts geschah es mal wieder, diesmal sehr schlimm bis zu der Stufe „Oh bitte bitte bitte, nicht nochmal so einen Krampf“ und meine Hausärztin veranlasste zuerst ein Ultraschall, dieser bestätigte die Gallensteine. Zur genauen Lokalisierung gab es noch ein CT.
Der Radiologe vor Ort bestätigte nach der Untersuchung zwei Gallensteine, aber nix akutes, kann man erst mal mit leben, wenn es keine weiteren Probleme gibt. Aber der endgültige Befund wurde im Laufe des Tags an meine Hausärztin geschickt. Ich bekam den letzten Termin am Tag und der Befund bestätigte die Gallensteine, doch leider nicht nur das. Bei der Erstbegutachtung war es nicht aufgefallen, aber es schlummerte da auch noch ein Nierentumor.

Eine Welt, ach leck mich am Ars....so langsam sollte die Welt zerstört sein, hallo Kreislaufkollaps.

Es wurde innerhalb kürzester Zeit ein Termin beim Urologen veranlasst, der wiederrum auch nur den Befund bestätigen konnte und einen Termin in 14 Tagen in Recklinghausen zur Nieren-OP machte.

ABER, ein paar Tage später, Freitagnacht, kam es wieder zu Schmerzen, diesmal so, dass ich ins Krankenhaus musste und glaubt mir, es muss VIEL passieren bevor ich freiwillig ins Krankenhaus gehe, vor allem in die Krankenhäuser der Umgebung.
Mit lustigen Schlaf- und Schmerzmitteln kam ich durch die erste Nacht in der Notaufnahme, eine stationäre Einweisung war unumgänglich und nach dem Wochenende ohne jegliche Nahrung gab es Montags die erste Gallen-OP. Nunja, OP .. so eine OP die auch gerne mal ambulant ausgeführt wird. Leider reichte eine nicht, mein Körper war wieder etwas Besonderes, sie fanden den Eingang zum Gallengang nicht so richtig, nächster Tag ohne Nahrung, nächster Versuch am nächsten Tag. So wurde innerhalb einer Woche meine Galle halbwegs Instand gesetzt.
Nachdem die Galle vorerst in Ordnung war ging es mit der Terminplanung in Recklinghausen weiter. Die Anästhesisten wollten eine aktuelle Herzuntersuchung, sonst würden die mich nicht schlafen legen. Ist ja vernünftig, aber lästig. Also Termin im HDZ, in zwei Abteilungen. OH MEIN GOTT, nach der Untersuchung kann ich sagen, ja frohlocket, meine Herzleistung ist von 28% auf 50% gestiegen (für die nicht Mediziner, normal ist 55-65% Kontraktion) und die Vergrößerung ist deutlich zurück gegangen!

Mit diesem Ergebnis war Recklinghausen zufrieden und es konnte die OP geplant werden. Natürlich wurde die Bein OP in Essen abgesagt, sie war zeitlich nicht zu schaffen.

Über Recklinghausen bleibt mir nicht viel zu sagen. Wer mal seine Niere entfernen möchte; ich kann Recklinghausen echt empfehlen. Die Station ist zwar renovierungsbedürftig, aber die Angestellten und Ärzte waren Klasse! Die OP wurde mir gut erklärt, die Pfleger und Pflegerinnen waren alle super, das Essen schmeckte nicht fad und die Preise der Cafeteria waren sehr gut.
Wie das heute so ist gab es eine Einweisung an Tag 1, mit gefühlt ca. 1000 Terminen und die OP an Tag 2. Fast hätten sie die Niere erhalten können, aber nur fast. So habe ich jetzt ein Niere weniger und damit wieder ca. 300g abgenommen, man soll es ja positiv sehen.

Und an diesem Punkt überschneidet sich das jetzt mit dem bald ... und das bald wird im Blog sein. Drückt die Daumen für die Bein-OP und das mein scheiß Körper nicht wieder so eine Dramaqueen Nummer abzieht wie letztes Mal.

Ich hoffe es war nicht langweilig für Euch. Das bin ich, werde es immer sein und hat mich zu dem gemacht wer ich bin.


Euer ... Robin
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