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Karl halt

Tag 3 habe ich euch mal erspart, generell sehr ähnlich mit Tag 2. Der einzige Unterschied: Karl war mit mir im Cafe Extrablatt in Bad Salzuflen und hat mit mir einen Ipanema und einen Latte Macchiato getrunken. Sandra hatte nur einen Ipanema, weil das nicht zusammen passt. Als ob Kaffee zu irgendwas nicht passt. Tztztz.

Tag 4 also, naja, was soll ich sagen? Gefühle zwischen Weinen, Fluchen, sehr viel Fluchen, schlechte Laune verbreiten, noch mehr Fluchen, den Techniker verfluchen. Unfähig, vermutlich haben sie einen Umschüler an seinem 2. Tag an mich drangelassen – Kassenpatient halt... usw. usw... Ich kann schon tief und noch viel tiefer sinken.

Manches davon kommt nicht von ungefähr. Zwei Mal ein falsches "Dichtgummi" bestellen: einmal viel zu klein, dann eine Nummer zu groß. Erstens finde ich es traurig, dass so etwas nicht auf Lager liegt. Zweitens finde ich es traurig, dass es überhaupt passiert. Drittens finde ich, wenn ein "So-La-La Dichtgummi" nicht hält, dann ist die Prothese falsch geformt und braucht anscheinend mehr "Dichtmittel". Das bedeutet: falsche Form.

Es ist ihm bisher nicht einmal gelungen, dass ich mit einem Lächeln die Werkstatt verlasse, weil ich denke: "Geil, das wird jetzt was." Stattdessen denke ich jedes Mal eher: "Naja, mal schauen, ob der Pfusch diesmal hinhaut... Augenrollen."

Ich bin gespannt, ob das "3-Lippen Dichtgummi" dann alle Probleme löst. Sicher nicht.

Dazu ist mir aufgefallen, dass ich die Prothese im Liegen auf dem Rücken zwar mehr schlecht als recht anheben kann. Seitlich würde ich ein "fast" geben.

Nach hinten hin, die Stabilisierung beim Schritt nach vorn, da gibt es sehr wenig Unterstützung. Ich konnte zwar kurz vor der OP im Wechselschritt Treppen steigen, aber davon ist nicht viel übrig geblieben.

Das ist alles ausbaufähig. Aber ich kann mit einer Gehstütze gehen, und wenn ich richtig aufgeladen bin, dann gehe ich sogar ohne Stütze, zwar schlecht, sehr schlecht. Aber: OHNE GEHSTÜTZE!

Aufgrund von manchen Kommunikationsproblemen mit meinem Techniker drucke ich ein menschliches Becken mit teilweise Wirbelsäule und Oberschenkelknochen aus. Damit können wir zeigen, wo welches Teil sitzen soll, anstatt dass sein Finger fast im Hintern verschwindet und er sagt: "Ja, hier, auf dem <bitte irgendein Wort einsetzen> (Tuba Ischiadica?!) muss dieses Teil der Prothese umgreifen!"

Ja, SUPER, ganz toll. Ich probiere vielleicht mal eine Yoga-Übung aus. Die leuchtende Brücke oder eine Beifußzigarre am Fuß oder so... Nein, bitte keine "Aufklärung"!

Meine verkrampfte Haltung beim Laufen lässt mich nicht nur mein Ellbogengelenk links spüren, sondern auch meine komplette linke Seite. Das taugt doch alles (noch) nicht, da ist noch viel Verbesserungspotenzial nach oben.

ABER: Heute Nachmittag habe ich eine komplette Runde durch einen Supermarkt geschafft. Derzeit sind glatte Oberflächen/Fußböden mein Freund. Alles, was eine größere Kante hat als ein Kieselstein, ist mein Feind. Da fehlen mir wieder Kraft und Stabilität.

Auf in Tag 5.

Modell eines menschliches Becken auf dem 3D Drucker

 

Euer .. Robin

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